Übergabe des Schönstattaltars von Schönstattwerk Diözese Magdeburg nach Prosity - josef-engling-DEU

1898-1918
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Übergabe des Schönstattaltars von Schönstattwerk Diözese Magdeburg nach Prosity
Liebe Prosity-Pilger und Freunde von Josef,

ein intensives, heiliges Wochenende liegt hinter uns. Die Erlebnisse sind noch frisch,
ich schreibe sie im Zug, auf der Rückfahrt von Prosity nach Schönstatt.

Am 29.Oktober haben wir – die kleine Delegation aus Ermland, Warschau und Schönstatt –
uns auf den Weg nach Quellendorf gemacht, um den Schönstatt-Altar von der Magdeburger Diözesanfamilie in Empfang zu nehmen. Wir trafen uns am Nachmittag in Berlin und haben bewusst diese Stadt auf unsere Pilgerreise in Josefs Heimat mitgenommen: die Mauer und viele Denkmale als Erinnerung und Mahnung und die Kundgebungen unter dem Brandenburger Tor von mehreren Gruppen, u.a. aus dem Iran, die hier um die Menschenrechte ihrer Länder kämpften. Auch das neue, architektonisch faszinierende Berlin, welches eine neue Zukunft verspricht, nahmen wir mit.
Am Sonntag, den 30.10. kam Pfarrer Heinrich Aust aus Magdaburg dazu. Er brachte die Schenkungsurkunde, in dem das Schönstattwerk der Diözese Magdeburg e.V. der Schönstattfamilie in Ermland den Altar und die ganze Ausstattung des „Heiligtums“ – wie Frau Waltraud Jäger ganz selbstverständlich zu sprechen pflegt – übergibt.
Danach feierten wir die Heilige Messe in deutsch und polnisch – Pfr. Aust konnte einige Worte in polnisch. Das Evangelium dieser Marienmesse hat uns das Wunder von Kana vor Augen gestellt: tatsächlich können wir nicht mehr, als die Krüge mit dem Wasser zu füllen – so fühlten wir uns in diesem Moment. Pfr. Aust hat in dieser Stunde die Worte des Gründers gerufen: Wir können keine größere apostolische Tat machen, als der Gottesmutter ein Heiligtum zu bauen. Und die Erfahrung von V. Pallotti: Sie ist der große Missionar, sie wird Wunder wirken! Er hat allen Beteiligten und dem weiteren Weg seinen priesterlichen Segen gespendet. Das waren sehr dichte, ja heilige Augenblicke.

Als ein symbolisches Gegengeschenk brachten die Vertreter aus Prosity ein einfaches Gemälde: das Elternhaus von Josef, nebenan der Bildstock und ein Weg, der auf den Hügel zum künftigen, erträumten Heiligtum führt. Und Josef, der dabei ist. Als Pfarrer Aust, ein mehrfacher Prositypilger, dieses Bild sah, strahlte sein Gesicht plötzlich. Er zeigte auf den Punkt, wo der Weg vom Haus aus Richtung Heiligtum führt: aus dieser Ecke des Hauses nahm er 1964 einen Stein als Grundstein für das Heiligtum in Cambrai gedacht.

Über 50 Jahre sind seither geflossen. Wie viel Segen von Cambrai aus!

Danach begann das frohe und spannende Aufladen des Altars auf den Laster, mit dem mein Bruder, Lukas Kostka, gekommen war. Alle halfen mit und bald war der LKW voll beladen.  Der Abschied vom Altar war nicht ganz ohne Schmerz: Frau Waltraud Jäger, die Bundesschwester, die das Haus und die Wallfahrtskirche in Quellendorf leitete, lebte mit dem Altar 26 Jahre. Eine Wahllfahrtsbewegung ist um diesen Altar in den Jahrzehnten gewachsen, auch die Bundesschwestern aus dem Osten Deutschlands haben dort ihre Beheimatung gefunden. Nun gehen auch ihre Kräfte zu Ende und keine ist in Sicht, die diese Aufgabe übernehmen könnte. Sie freut sich, dass der Altar nun in Josefs Heimat ein neues Leben weckt: die Bundesschwestern lebten und opferten dafür, dass Josef den Osten für die MTA und die Sendung Schönstatts erobert, dabei dem Vater hilft.

Nach dem Kaffe fuhren wir Richtung Heimat. Einige Figuren wurden auf andere Autos verteilt. Der Erzengel Michael und St. Peter und Paul fuhren mit der Familie Majewski aus Prosity. Es war der 30. Oktober, 50 Jahre des Vaterbündnisses, welches Pater Josef Kentenich 1966 in Köln geschlossen hat. Wie hängt dieses Datum mit diesem geschichtlichen Ereignis zusammen? Wir begreifen es noch nicht. Ob Vater nun seinen Sohn auf diese Weise verherrlichen möchte, indem er die Gottesmutter  mit dem ganzen „himmlischen Hof“  zu ihm schickt?

Mit dem Altar sind wir am 31.Oktober um 16.00 in Prosity angekommen. Der letzte Rosenkranz dieses Monats beim offenen Tabernakel ist gerade ausgeklungen, als das Auto am Kirchhof angekommen war. Einige führende Männer aus dem Dorf haben uns seit Stunden mit dem Pfarrer Stanislaw Zarzycki erwartet. Rasch ging das Auspacken und Deponieren in der Kirche, bevor eine schwarze Wolke ihren kalten Regen ausgoss und die Dunkelheit einbrach. Anschließend hat uns die Familie des Vizebürgermeisters Monka&Onyszczuk in Landau zu einem prächtigen Abendessen eingeladen.

Am folgenden Tag wurde der Altar während der hl. Messe zum Fest Allerheiligen feierlich begrüßt. Drei Frauen aus unserer Gruppe, die den Konvoi begleiteten, gaben ein Zeugnis, wie die Gottesmutter von Schönstatt in ihr Leben eingetroffen ist und wie Josef Engling und Pater Kentenich ihnen geholfen haben. Sie bedankten sich auch für die Hilfe beim Auspacken und den guten Empfang. Eine erhabene Atmosphäre, ein Gefühl, wir erlebten gerade ein Wunder, dessen Auswirkung wir noch nicht sehen.

Wir wussten nicht, dass an diesem Tag Frau Ursula Sauerborn aus Vallendar gestorben war. Sie war 2015 mit in Prosity. Ob sie schon vom Himmel aus unsere Freude mitbekommen hat und vom Himmel aus uns nun weiter helfen wird? Auch dieser plötzliche Heimgang gehört zu diesen Tagen.

Liebe Freunde,
ich danke Ihnen für Ihr Gebet und Mitgehen. Ohne dieser wichtigsten Unterstützung und dem Wissen, Sie sind im Hintergrund mit dabei, wäre sicher nicht so möglich gewesen. Sie sind ein wichtiger Teil dieses Wunders und dieses Weges. Ich danke Ihnen vom Herzen dafür und bitte um weiteres Gebet. Um das Gnadenkapital für Prosity.

Nun beginnt eine wichtige Etappe, die Herzen von Ort für die Gottesmutter zu gewinnen. Der Altar wird in nächsten Tagen zusammengestellt. Er bleibt vorübergehend in der Pfarrkirche, auf der linken Seite, als ein Seitenaltar, so lange die Renovierung der Scheune noch im Gange ist. Helfen Sie mitzubeten, dass die Menschen mit ihm und der Gottesmutter aus Schönstatt vertraut werden und sich auf Ihre Ankunft öffnen. Es ist ein wichtiger Teil des Traums von Josef: seine Heimat für die Mutter und Kongregation zu gewinnen. Dieses Wunder geschieht auf unseren Augen. Auf den Opfern und der Treue vieler Generationen gebaut.

Mit herzlichen Grüßen aus Schönstatt und vielen Grüßen aus Prosity

Alicja Kostka

Schönstatt-Neuhäusel, 4. November 2016


Josef-Engling-Sekretariat
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