Zeugnisse - josef-engling-DEU

1898-1918
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Erinnerung an das Geschenk:
10 Jahre Urheiligtum.
In Erinnerung
 
Es bleibt mir in lebendiger Erinnerung, als ich mich zusammen mit mehreren hundert Leuten dicht gedrängt zum Abendsegen an diesem Sonntagabend des 22. Septembers 2013 vor dem Urheiligtum versammelte. Es war die Dankbarkeit diesen Moment mitzuerleben! Solange haben wir gebetet und diesen Augenblick erwartet!
 
Lange betete ich damals noch bei den Heldengräbern, weil lang Ersehntes ganz überraschend geschenkt wurde, wie am 22. Mai 2013 mit dem Geschenk des Urheiligtums.
 
Denn damals nur einige Tage vorher, hatte ich noch einleitende Worte für einen neuen Engling-Info-Brief geschrieben, in denen ich anregte zu beten, dass auf die Fürbitte Josef Englings ein ähnliches „Wunder“– wie damals 1965 durch den Bau des Heiligtums bei Cambrai geschah.
 
Es war die Überzeugung, dass Josef Engling – als einer der ersten der Pallottinerschüler – gewiss die Situation um das Urheiligtum, jetzt vom Himmel aus sehr gut verstehen wird und dass er mit viel Interesse bei Gott für eine gute Lösung einstehen kann, die dem Gnadenwirken Mariens besonders gerecht wird. Denn die bedeutsamen Entwicklungen seines Lebens standen immer irgendwie mit diesem Heiligtum in Verbindung. So konnte in ihm die tiefe Überzeugung wachsen, dass die Gottesmutter an diesem Ort besonders wirkt.
 
Denn 1965 hat die internationale Schönstatt-Familie, die menschlich gesehen sehr schwierige Situation um den Gründer Schönstatts zum Anlass genommen, der Gottesmutter ein neues Heiligtum zu bauen – das „Heiligtum der Einheit“ bei Cambrai. Am 12. September feierte man die Einweihung und ein Tag später leitete ein überraschendes Telegramm die Freiheit P. Kentenichs ein.
 
Ich erinnere mich besonders an den Morgen des 22. Mai 2013 als ich die sehr seltene Gelegenheit hatte im „Heiligtum der Einheit“ genau dafür zu beten, da ich kurzfristig von der MJF als Begleiter zu einer Cambraifahrt eingeladen wurde. Es dauerte seine Zeit, um zu verstehen, was so völlig überraschend geschehen ist – die freudige Botschaft um die neue Situation des Urheiligtums vernahmen wir dann in Lisieux.
 
Vielleicht später, vielleicht erst im Himmel, werden wir sehen, was und wieviel in weltweiter Solidarität, in dieser wichtigen Etappe unserer Familien-Geschichte der Gottesmutter angeboten wurde.
 
Besonders im Bewusstsein bleibt mir, dass das Urheiligtum unmittelbar vor dem Jubiläumsjahr 100 Jahre Schönstatt geschenkt wurde. So wurde das Gedenkjahr kurz danach mit einer mir sehr eingeprägten Feier, mit etwa 3000 Pilger auf der Wiese beim Urheiligtum, eröffnet!
 
Für mich hat sich glaubensmässig etwas verändert, dass wir auch um die heutige Situation Schönstatts und Pater Kentenichs ganz auf die MTA vertrauen können!
 
Markus M. Amrein
Josef Engling – ein Brückenbauer für Menschen und Völker
Beitrag von Pfr. Balthasar Blumers
Als 1989 die Berliner Mauer fiel, war Deutschland wie im Taumel vor Freude. Und nach und nach rückten die Völker Europas zusammen. Doch das ist mehr als 30 Jahre her. Seit 1990 wurden über 60 neue Grenzzäune gebaut – im Kalten Krieg gab es davon nur 19. Ein Buch hat mir dazu die Augen geöffnet: Marc Engelhardt (Hrsg.), Ausgeschlossen. Eine Weltreise entlang Mauern, Zäunen und Abgründen, 2018.
 
Während also in der Welt Zäune und Mauern, Grenzanlagen errichtet werden, bauen die Heiligen Brücken. Und das kann man auch 2023 noch erleben, davon will ich kurz berichten.
 
Es war schon immer so: Die Schönstatt-Verbandspriester aus dem Südwesten Deutschlands zieht es gen Cambrai! Nach 2015 und 2018 hatten wir für September 2023 den ersten Besuch nach Corona notiert mit Quartier im Haus der Diözese in Raismes, etwa 40 Autominuten vom Foyer entfernt.

Trotz einiger Absagen versammelten sich am Bündnistag im September 13 Mitbrüder aus Deutschland und 4 weitere Verbandspriester aus Burundi, die in Frankreich leben und arbeiten. – Was geht das zusammen? Mit Geduld und geübten Übersetzern konnten wir einander von unserem Leben und Arbeiten (participation à la vie) berichten!

Nachmittags versammelten wir uns im Foyer de Schoenstatt, der Bischof von Cambrai, Vincent Dollmann, nahm sich Zeit für uns. Als Elsässer wuchs er nahe Mühlhausen mit familiärem schweizer-deutschem Dialekt auf und spricht deshalb perfekt Deutsch. – Aber auch hier musste übersetzt werden für den Generalvikar und unsere Barundis.

Zwei Marienschwestern sind auf Wunsch des Bischofs wieder nach Cambrai gekommen und richten das Foyer her, damit kleine Gruppen im Haus auch übernachten können. Und unsere Mitbrüder sind seit Sommer in der Nähe: Adelin Gacukuzi in Eswars und Sébastien Kaneza in Bouchain.
 
Josef Engling, sagt der Bischof, ist eine große Gestalt, ein Geschenk, besonders für die Jugend. Und das Heiligtum der Einheit ein wichtiges Zeichen der Sehnsucht nach Einheit in der Geschichte und in den aktuellen Spaltungen Europas. Gabe und Aufgabe.

Generalvikar Mathieu Dervaux ist beeindruckt von der Pädagogik Schönstatts, er findet darin spirituelle Hilfen für die Jugend zur Lebensgestaltung.

Hier in der Region sei die Erinnerung an die beiden Kriege noch sehr lebendig. Deshalb tut es gut, wenn diese „Schönstatt Insel“ den Franzosen mehr zugänglich wird; eine große Aufgabe für die beiden Mitbrüder in der Nähe. Außerdem ist dies eine der ärmsten Regionen Frankreichs, aber die Menschen helfen sich, das ist auch gut!
 
In der Bündnismesse ging Bischof Dollmann von der Bitte, dem Gebet des heidnischen Hauptmanns an Jesus für seinen Diener aus und lud ein, aus dem Liebesbündnis die Gnade der Einheit und des Friedens zu erbitten.
 
Nach der Messe wurden die Krugzettel im Josef-Engling-Feuer am Memorial verbrannt.
 
Für alle Teilnehmenden gab es eine geschwisterliche Begegnung mit Apéritif im Foyer de Schoenstatt, und der Bischof sprach dabei mit vielen Leuten.

Danach folgte das Abendessen von uns Priestern mit Bischof Vincent Dollmann und dem Generalvikar Matthieu Dervaux.
Am nächsten Tag gingen wir den Todesweg von Eswars zum Heiligtum: Josef Engling soll unser Vorbild und Helfer sein im Ringen um die Einheit. - Wir merkten, dass eine zweisprachige Gruppe nicht gut Rosenkranz beten kann, wenn dauernd die Autos an uns vorbei fahren. Aber vielleicht sind wir durch die Begegnungen wie Josef ermutigt, wieder einmal die französische Sprache zu üben.
 
Und eine letzte Brücke deutete sich an, indem unsere 3 Mitbrüder aus den neuen Bundesländern immer wieder anknüpften an ihre Josef Engling Erfahrungen bei ihren Besuchen in Prossitten. - Dann begegnen wir dem Polnischen und den Polen; die Brücke durch Europa erhält einen weiteren Bogen.

Balthasar Blumers
Pater Kentenich über Josef Engling
„Ich darf Ihnen jedenfalls gestehen, dass ich selbst in allen Dingen gut Bescheid weiß, auch eine gewisse Formfähigkeit und Redegewandtheit besitze; aber bei weitem nicht heranreiche an die Kraft seiner Opferliebe und seiner Christus- und Gottesliebe.“ Juli 1933
„Immer hat er die Missverhältnisse im Krieg weise benutzt zur Selbsterziehung. So war er kraftvoll wie ein Mann, aber dabei zart wie ein Mädchen. Er hatte eine überaus innige Marienliebe. Für die liebe Gottesmutter tat er alles.“ 1939
„Was Josef Engling besonders auszeichnet, und was dem heutigen Menschen außergewöhnlich schwerfällt: er konnte sich schnell und selbst entscheiden.“ 03.10.1960
„Ein Held ist, wer sein Leben Großem weiht!“ J.K.
Vorbild

„Wenn Josef das schafft, unter solch schwierigen Umständen, dann muss es bei mir auch möglich sein. Der Schlüssel für Josef, dass das auch gelingt, das war sein Persönliches Ideal, nach dem er sich immer ausgerichtet hat.“
„Vom Josef habe ich gelernt: Seine Art zu leben. Ich kann die Untugenden der Anderen, die ich nicht verändern kann, auch der Gottesmutter schenken, um daraus etwas Großes zu machen. Das habe ich wieder neu entdeckt, nicht um die Dinge zu kreisen, die ich nicht ändern kann, sondern herschenken und die Gottesmutter bitten, dass sie etwas Großes daraus macht.“
„Je mehr wir den Spuren Englings folgten, desto klarer wurde in mir die Erkenntnis: Dieser Mann muss dein Vorbild sein. Der Josef hat mir auch geholfen, zur Gottesmutter zu finden und somit zum Liebesbündnis. Die Cambraifahrt war für mich eines der größten religiösen Erlebnisse in meinem bisherigen Leben.“
Cambraifahrt
„Liebe und von der Liebe getragen sein, weil die Liebe ist es, was letzten Endes zählt und bleibt. Alles andere vergeht, aber die Liebe bleibt und bleibt in Erinnerung. Das nehme ich mir mit von Cambrai“
„Wenn wir in der Firma ein Ziel haben, dann gelingt uns das sehr gut, weil wir dann beide unsere Ideen und unsere Stärken einfließen lassen durch unsere Verschiedenheit, dann gelingt uns das sehr gut. Aber in der Ehe, in der Beziehung ist es schon wichtig, dass man ein Ideal findet. Wir sind jetzt draufgekommen, dass das wesentlich schwieriger ist und daran werden wir arbeiten – und über Josef Engling hoffen wir, dass uns das gelingt. Und zur Firma habe ich mir gedacht, ich werde Josef Engling auch in unser Büro mit einbringen.“
„Mich hat beim Josef angesprochen – auch ich will oft so viel aus eigener Kraft machen, vor allem was die Weitergabe des Glaubens anbelangt – bei unseren Kindern gelingt uns da vieles überhaupt nicht. Und ich nehme mir jetzt mit Josef als persönlichem Fürsprecher für unsere Söhne mit, die ungefähr in seinem Alter sind, dass ER etwas bewirkt, was ich nicht bewirken kann. Oder dass Gott es bewirkt auf seine Fürsprache hin und dass ich nur mein Unvermögen und meine Verletzlichkeit und alle diese Dinge ins Gnadenkapital schenken kann und auf diese Weise beitragen kann, dieses Ziel zu erreichen.“
„Mein Resümee kurz und bündig: Für mich das Wichtigste, dass man auch unter schwierigsten und widrigsten Umständen nach Heiligkeit streben kann und streben soll. Das ist für mich das Resümee dieser Tage.“
„Mir hat Josef Engling in diesen Tage gesagt bzw. bewusst gemacht, dass das Streben nach Heiligkeit und auf ein Ziel hin, etwas Gutes ist. Und seine innige Beziehung zur Gottesmutter hat mich sehr beeindruckt. Auch dieses Herschenken für jemanden, wenn man etwas bewusst tut. Das will auch ich mir vornehmen und in diesen Tag neu in kleinen Schritten anfangen.“
Wandlung
„Das ganze Cambrai-Erlebnis war für mich eine einzig große Gnadenstunde, in der ich meinen Sieg über mein persönliches Rémonville geschenkt bekam, in der an mir das geschah, was für Schönstatt typisch ist: ein Wandlungswunder. Nie hätte ich gedacht, dass er (JE) der große Bruder ist, der mir den Weg zu Schönstatt auftun würde, und dass er sich mir anbieten würde, den Weg durch Schönstatt nun mit mir zu gehen. Ich vermag dies Geschehen an mir nur staunend anzunehmen.“
Berufung finden
„Mehrmals bin ich mit Jugendlichen nach Cambrai gefahren. Oft war der äußere Anstoß zu einer solchen Fahrt gegeben, weil sich einige der jungen Frauen in der „heißen Phase“ ihrer Berufsentscheidung befanden. Da war Josef Engling der beste Ratgeber. Seine Radikalität forderte Entscheidungen heraus. Seine Ganzhingabe an Schönstatt, an Ideale und Ziele, sein zielstrebig umgesetzter Wunsch, ein Heiliger zu werden, ließen einfach nicht kalt. Auch seine ehrlich zugegebenen Rückschläge und Kleinheitserlebnisse trafen den Nerv.“
Josef-Engling-Sekretariat
Verantwortlich für den Inhalt dieser Website:
Maciej Klobuchowski


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